Archiv für den Monat: April 2020

Luft.

Ich hab dringend Luft gebraucht.
Wisst Ihr, was mir unheimlich geholfen hat, durchatmen zu können? Lesen. Im Dezember sind wir umgezogen – an einen Ort, an dem ich schon so lange leben wollte. Mein Mann, das Hundetier und ich leben in einem unfassbar schönen Stadtteil unserer Stadt.
Und unsere Wohnung hat eine Terrasse. Die, dank meiner Mama, unheimlich toll voller blühender Blumen ist. Und als das Wetter so schön war, saß ich gefühlt den ganzen Tag draussen und habe gelesen. Wenn ich nicht das Blumencenter leergekauft habe.  Also irgendwann vor Ostern.

Ich habe unter anderem Teil II und III der Wintertöchter von Mignon Kleinbek weggesuchtet.
Was für ein Werk.
Liebe Mignon, ich verneige mich vor Dir!

Davor, dahinter und dazwischen musste/durfte/konnte ich arbeiten. In meinem Hauptjob als RadioNachrichtenFrau. Durch Corona ist die Arbeit nicht weniger geworden. Im Gegenteil. Was dafür sorgt, dass die Tage, Wochen und Monate nur so vorbeifliegen und ich aufpassen muss, mich nicht zu verlieren. Darum habe ich jetzt am langen Wochenende mal den Anker ausgeworfen und die vier freien Tage sehr ausgekostet.

Den Tag gestern hab ich fast komplett im BuchBarStudio verbracht. Kapitel um Kapitel. Ein bisschen hat es mich an das Einsprechen von „Zurückgeträumt“ von Jeannette Kauric erinnert. Daran, dass die emotionalen Szenen anstrengend sind. Anstrengend, weil ich in das Gefühl reingehe. Laufen der Dede oder der Marie („Wintertöchter“) die Tränen, dann tuen sie es auch bei mir. Denn wie sonst bekomme ich die belegte, tränenerstickte Stimme hin? Das dann auch mal gerne über mehrere Minuten, weil ich immer und immer wieder über ein Wort stolpere und den Satz einfach nicht gerade herauskriege. Und heraus muss ich mich dann am Ende auch wieder kriegen. Raus aus den Emotionen der Protangonisten; denn sonst übernehme ich Trauer, Wut und Zorn in mein Privatleben und das erklär mal wer dem Mann und dem Hund….

Meine Schritte als Hörbuchsprecherin. Manche fallen leicht, andere nicht so sehr. Aber der Weg ist toll und ich freue mich auf das Ziel. Schön, dass ihr mit mir geht!

Anna