Guten Abend, guten Abend. Da ist sie wieder. Und sie hat ihren Bruder dabei.
„Das Vermächtnis der Vier„
Vor einem Jahr ist das Buch meines Bruders Christopher Tefert erschienen; vor etwa 2,5 Jahren haben wir hier im Podcast bereits drüber gesprochen. Wie das sein kann? Das sagen wir euch in dieser Folge.
Und wir freuen uns, euch live zu sehen! Am 10.09.2022 im Museum Abtsküche in Heiligenhaus. Da wird mein Bruder aus seinem Buch lesen. Ich bin auch dabei und Du hoffentlich auch?!
Guten Morgen, guten Abend, gute Nacht. Es ist still geworden hier. Stiller. Es ist ja aber auch die besinnliche Zeit zurzeit. Und es ist Zeit für ein kleines Lebenszeichen wieder. Das BuchBarStudio hat auch schon Sehnsucht nach mir. Und ich nach ihm. Aber ich stecke noch in der Vorbereitung für die nächsten Wintertöchter. Ein klein wenig hänge ich meinem eigenen Zeitplan hinterher, aber aber aber.
Ich denke oft: Ihr müsst denken, ich rede und habe Ideen und sag, was ich alles tun will – und dann kommt dazu nichts mehr. Das ist ein Monolog zwischen mir und mir. Den führe ich vor allem mit mir, damit ich meine Ideen und Ziele nicht aus den Augen verliere. Ich mache viele Dinge gleichzeitig, parallel. Ich drehe an vielen Stellschrauben, damit das große Ganze am Ende auf soliden Beinen steht. Und bei kreativen Dingen, wie dem Schreiben, gilt bei mir „Alles zu seiner Zeit“ und „Nichts ohne Grund“. Solange mir beispielsweise der durchzündende Gedanke für eine Idee fehlt, ist es einfach noch nicht an der Zeit. Das weiß ich. Das ist meine Erfahrung. Mein Bauchgefühl, auf das ich mich blind verlassen kann.
Dass ihr dabei an meiner Seite seid und bleibt, macht mich sehr glücklich. Danke für Eure Geduld. Danke für Euch.
Ich wünsche Euch und Euren Lieben eine ganz wunderbare Weihnachtszeit
Vor einiger Zeit hatte ich die Idee, dass ich Kurzgeschichten schreibe, die ich dann einspreche und die ihr euch in den BuchBarKanälen anhören könnt.
Meine Kurzgeschichtenpremiere werde ich mit einer Liebesgeschichte feiern. Das habt ihr entschieden.
Die letzten Wochen hatte mich mein Leben fest im Griff. Es will gerade ein bisschen umgestellt werden. Da bin ich bei – darüber hab ich die Liebesgeschichte aber nicht vergessen. Aber ich kam auf keinen grünen Zweig. Die Klammer der Liebesgeschichte fehlte mir. Dadurch blieb die zündende Idee aus. Bis. Ja. Bis heute. Mama Tefert war da und wir quatschten über dies und über jenes. Kamen von Hölzken auf Stöcksken. Und dann erzählte sie mir das Grundgerüst meiner Liebesgeschichte. Ich freue mich. Ich bin richtig euphorisch. Ich werde es jetzt in meinem Kopf noch ein bisschen hin und her schieben und mir Ideen aufschreiben – und dann wird sie bald geschrieben. Die Liebeskurzgeschichte für die BuchBar. Das wollte ich euch erzählen. Nicht, dass ihr denkt, ich erzähle nur.
Der letzte Ton war schon lange verhallt. Wie lange es her war, dass sie diesen einen Satz gehört hatte? Dieser Satz, der sich tief in ihr Herz gebrannt hatte. In ihre Seele. Vorbei. Ein anderer Satz kam ihr in den Sinn: „Ich brauche eine Pause“. Sie brauche Zeit. Ein bisschen. Um mal kurz durchzuschnaufen. „Ein bisschen“ dauerte nun schon erstaunlich lange. Dabei hatte sie doch dieses Versprechen gegeben. Und Versprechen müssen gehalten werden. Verdammt. Sie blickte auf. Ihre Augen funkelten. Der Entschluss war gefallen. Bald würde sie ihn wieder hören. Diesen Satz.
BuchBarZeit: Immer. Neue Episode: Freitag. 18 Uhr.
Es ist ruhig geworden in den Podcastkanälen der BuchBar. Ich weiß. Meine kleine Pause dauert jetzt schon einige Monde an. Das Hörbuchsprechen hat mich fest im Griff, aber eben nicht auf meinen Podcastkanälen. Ich weiß. Und dann ist da ja auch noch meine Jugendbuchserie, die ich schreiben werde. Mit ihr und ihrem Erfolg geht die Weltherrschaft einher. Bald. Irgendwann. Dann werde ich sie schreiben. Da will ich hin. Aber noch ist nicht die Zeit dafür. Die wird kommen. Apropos: Ans Schreiben muss ich erstmal kommen. Und da war er der Gedanke nach dem Aufstehen:
Ich schreibe Kurzgeschichten. Vielleicht auch kurze Geschichten. Die spreche ich ein und ihr hört sie dann in den Podcastkanälen der BuchBar.
So. Und weil so viel los ist in meinem Kopf, brauche ich Euch. Wenn ihr mögt. Wer oder was soll die Hauptrolle spielen? Krimi? Liebesgeschichte? Kindergeschichte? Schreibt mir. Hier im Blog. Bei Instagram. Bei Facebook.
Ich weiß noch gar nicht, ob ich diesen Text hier veröffentlichen werde. Vielleicht mache ich es. Vielleicht lösche ich ihn später wieder. Vielleicht nicht.
Heute ist so ein „Ist der Weg der Richtige?“-Tag. Ich struggle gerade ein bisschen. Solche Tage hab ich zwischendurch mal. Ich weiß auch, dass es bald wieder vorbei geht. Das ist auch der Grund, weshalb ich noch nicht weiß, ob dieser Text auf Dauer hier im Blog stehen wird. Ich sag mir an solchen Tagen eigentlich immer „Heul leise. Wen ausser Dir interessiert es denn? Es gibt wirklich wirklich wichtigere Dinge auf der Welt, als Deinen Struggle-Tag“. Das ist so. Und ich weiß es auch besser. Aber die Gefühlswelt schaltet da einfach den Verstand aus. Ihr werdet nicht oft solche Blogtexte von mir lesen – aber heute . Heute ist mir einfach danach. Es geht nicht darum, dass ihr mich an die Hand nehmt. Es geht nicht um Fishing-for-Compliments. Wenn ich das haben wollen würde, würde ich es sagen.
Diese Woche hatte ich Post im Briefkasten. Das Hörbuch „Wintertöchter. Die Gabe“ als CD – und es hat mich umgehauen. Mein Name auf einer CD. Das ist der Hammer. Das ist nochmal ein anderes Gefühl, als ihn online zu sehen. Vermutlich weil ich die Generation CD bin.
Hörbuchsprechen. Wie sehr ich das liebe. Wie dankbar ich bin, dass ich das machen kann und darf. Ich steh am Anfang des Weges. Ich weiß, dass da noch viel kommen wird. Einiges an Weiterbildung. Einiges an Erfahrungen. Die ersten sammel ich jetzt schon. Da sind diese Tage, an denen ich in diesem großen Hörbuch-Download-Portal lese, dass meine Stimme unerträglich ist und unsagbar ungeeignet.
Eine Stimme mag man oder man mag sie nicht. Das ist so. Das geht mir ja nicht anders. Und Frauenstimmen sind dann nochmal schwieriger als Männerstimmen. Das ist so.
Ich kann vieles einordnen, was geschrieben wird. Ich watsche Kritik nicht ab, sondern hinterfrage mich und nehme konstruktive Kritik an. Ich weiß auch, dass die Menschen ein „Internet-Ich“ haben und online anders agieren als im realen Leben. All das. Das weiß ich. Aber. Am Ende tut es aber doch einfach weh zu lesen, dass ich eine furchtbare Sprecherin bin. Das führt an Tagen wie heute dazu, dass ich strauchel und mich frage, ob der Weg wirklich der Richtige ist. Ich kenn die Antwort. Kopf und Herz sind sich da einig und sicher. Und ich weiß ja auch, dass auf jede blöde Internet-Bewertung auf anderen Portalen und in den Sozialen Netzwerken mehr Gute kommen.
So ist das. Solche Tage gibt es in meinem Leben. Und heute wollte ich euch mal davon erzählen.
Lasst euch nicht unterkriegen, ihr wunderbaren Menschen und seid nett zueinander. Morgen scheint schon wieder die Sonne.
Ein Blog will mit Leben gefüllt sein. Dieser hier auch. Ich hab ihn auch wirklich unglaublich gerne, den BuchBarBlog. Damit muss ich einsteigen. Das muss ich euch sagen. Ausdrücklich. Muss ich. Denn ich blogge nicht so oft, wie ich es gerne tun würde. Das liegt zum einen an diesem Ding mit der Zeit und zum anderen hab ich noch keine Ahnung, was Euch interessiert. Darum habe ich damit begonnen (und werde nicht müde) Euch in meinen Social Media-Kanälen zu fragen: Worüber soll ich hier mal was schreiben und erzählen? Das gilt übrigens auch hier und jetzt im Blog. Immer her mit Euren Ideen und Fragen – einfach unten kommentieren!
Kupferklümpchen möchte etwas zur/über die/meine Stimme wissen. Tina über Hörbücher aus der Kindheit. Die beiden Themen habe ich auf dem Schirm, möchte, muss und will dafür aber noch ein bisschen recherchieren.
Silke hat auch auf meine Frage reagiert und schrieb: „Ich könnte mir vorstellen, dass du uns auf deinem Blog erzählst, welche ersten Erinnerungen du an das Thema Bücher, Lesen etc. hast“.
Ich las die Frage und musste nachdenken. Bücher waren immer ein Teil meines Lebens. Bei uns wurde immer und viel (vor)gelesen. In der Schule fand ich diese Vorlesespiele immer ganz spaßig. Erinnert ihr euch? Der Erste fängt an eine Geschichte vorzulesen; verhaspelt er sich, ist der Nächste dran. Laut Texte lesen … Warum brauchte es eigentlich diesen Blogeintrag hier, damit ich sehe, dass mein Weg immer schon vorbestimmt war?
Meine allerliebste Buch-Erinnerung ist „Lotta aus der Krachmacherstraße“. Von Astrid Lindgren. Es erschien damals im Verlag „Sonne, Mond und Sterne“. Das weiß ich noch, weil ich das einen ganz tollen Namen fand und verzückt von dem Logo war. Geliebt habe ich Lotta. Lotta aus der Krachmacherstraße. Das kleine, rawotzige*, liebenswerte Mädchen, das sich nichts gefallen ließ und ihr Ding gemacht hat. Beispiel? Lotta streitet sich mit ihrer Mutter, weil sie den blöden Kratzpulli nicht anziehen will – und weil die Mutter das nicht einsieht, schnappt sich Lotta ihre Lieblingspuppe Viola Linnea und zieht zu Tante Berg auf den Dachboden. Da findet sie es zwar dann bald blöd, weil sie da so alleine ist, aber sie bleibt trotzig und kommt erst wieder nach Hause, nachdem ihr Vater sie auf dem Dachboden besucht und sie bittet nach Hause zu kommen.
Ich sitze gerade lachend vor meinem Rechner und verstehe gerade, warum ich Lotta so geliebt hab – und es noch immer tue.
Es gibt wohl fünf Lotta-Bücher, ich erinnere mich aber nur an die ersten beiden. Die zwei sind meine Lotta-Welt. In der hat sie ihr Samtkleid übrigens konsequent Sandkleid genannt. Und auf der anderen Seite des Buchs musste Mama Tefert dann zur Nähmaschine greifen und mir auch ein Sandkleid nähen. Und ratet, wie wohl meine hübsche Porzellanpuppe hieß?
Ganz toll fand ich auch „Der kleine Vampir“ – vor allem weil es da eine Anna gab. Und die trug das Parfum „Mufti Eleganti“. Ich weiß leider nicht mehr, welcher meiner Brüder es war, aber einer von Beiden hat mir ein Parfum geschenkt und gesagt, es sei „Mufti Eleganti“. Ich erinnere mich nicht mehr an den Duft, aber ich habe es geliebt.
Ich hab auch die „Rätsel um..“ Bücher von Enid Blyton verschlungen und „Die fünf Freunde“ sowieso. So intensiv wie „Lotta“ war aber, mein ich, kein anderes Buch. Die Ausgaben, die ich früher hatte, gibt es leider nicht mehr – und ich weigere mich die mit dem neuen Cover zu kaufen und die Verfilmung habe ich nie gesehen.
„Ich könnte mir vorstellen, dass du uns auf deinem Blog erzählst, welche ersten Erinnerungen du an das Thema Bücher, Lesen etc. hast“.
Liebe Silke. Das sind so mit meine ersten Erinnerungen – und bis heute ist es so, dass es mich glücklich macht ein Buch in der Hand zu halten. Sobald ich es lese, werde ich ein Teil von ihm. Und wenn das Leben zwischendurch mal meint, ich soll den blöden Kratzpulli anziehen, kommt die Lotta in mir durch – und zieht den blöden Pulli ganz bestimmt nicht an.
Ich möchte Silkes Frage an sie selbst zurück-, und an euch weitergeben: Welche ersten Erinnerungen an das Thema Bücher, Lesen habt ihr?
Anna
* „rawotzig“ ist ein Tefert´scher Ausdruck für „seeehr trotzig, dabei aber nie das Ziel aus den Augen verlierend“
Gestern Abend habe ich den letzten Satz eingesprochen. In zwei Versionen. Im Schnitt wird sich zeigen, welche Version es wird. Welche den „Es-ist-zu-Ende-aber-es-wird-weitergehen“-Punkt trifft.
„Wintertöchter. Die Kinder“ ist also fertig eingesprochen. Ein weiterer Teil der Geschichte von Anneli, Marie und der Dede erzählt. Eine wieder unglaublich emotionale Zeit liegt hinter mir, denn der zweite Teil der Wintertöchter steht dem Ersten in nichts nach. Nein. Wirklich nicht. Mignon Kleinbek legt sogar noch einen drauf.
Nach der Emotion kommt die Ratio.
Jetzt folgt der kopflastige Teil. Der Schnitt. Habe ich den Text richtig abgelesen oder sind mir inhaltliche Fehler unterlaufen? In diesem Fall muss der besagte Teil nachproduziert und hinzugefügt werden. Manche Sätze, manche Passagen habe ich mehrfach eingesprochen, jetzt gilt es den mit der besten Betonung rauszusuchen und ihn so an der vorangegangenen Text zu schneiden, dass ihr den Schnitt später nicht hört. Dieser Teil der Arbeit am Hörbuch ist anders als das Einsprechen; an Konzentration buße ich aber nichts ein. Denn der Schnitt funktioniert nicht „mal eben so nebenbei“, die Gefahr etwas zu überhören ist groß. Ich kann euch gar nicht sagen, wie oft ich das Buch „Wintertöchter. Die Kinder“ gelesen haben werde, wenn der letzte Schnitt gesetzt ist. Drei bis vier Mal locker. Vermutlich eher fünf Mal.
Ich freu mich schon jetzt wahnsinnig auf den dritten und finalen Teil der Wintertöchter-Trilogie. Und wisst ihr noch etwas? Ich bin unsagbar stolz, die Stimme der Wintertöchter sein zu dürfen. Wirklich stolz.
Ok. Wow. Zwei Monate sind schon wieder vergangen. Zack. Ich hole das nach. Jetzt.
Ich platze vor Stolz. Ehrlich. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich in meinem Leben schonmal so stolz auf mich selbst gewesen bin und das auch zugelassen habe. Am 31.12.2020 ist „Wintertöchter. Die Gabe“ als Hörbuch in den Verkauf gegangen.
Wintertöchter. Die Gabe Geschrieben von Mignon Kleinbek Erschienen im pinguletta Verlag Gesprochen von Anna Tefert
Der Name unten. Das ist meiner. Wahnsinn. Bestimmt könnte man es für unprofessionell halten, dass ich mich öffentlich darüber so freue. Ich könnte auch bitchy-cool sein. Aber so bin ich nicht. Ich freue mich. Und ich werde mich über jedes weitere Hörbuch, das ich in Zukunft einspreche, freuen und stolz sein.
Die BuchBarWoche.
Meine erste „BuchBarWoche“ liegt hinter mir. Ich hatte ja letztes Jahr entschieden, ab 2021 eine Woche im Monat kein Radio zu machen, sondern stattdessen Zeit fürs Hörbuchsprechen zu haben. Vergangene Woche war es soweit und die erste Woche, die ich rein für die BuchBar hatte, war da.
Ich hatte viele Erwartungen und keine. Ich hab so viel auf meiner Agenda stehen. So vieles, um das ich mich kümmern möchte. Dinge, die ich recherchieren möchte. Dinge, die ich angehen möchte. Aber – Achtung Spoiler: Dafür braucht es mehr als eine erste Woche… Verdammt.
Die ersten beiden Tage bin ich noch ein wenig ums Studio herumscharwenzelt. Dienstag hab ich den Rechner hochgefahren, was gut war, weil ich einige Updates machen musste, wie ich dann sah. Vorarbeiten. Vorbereitungen. Ich hatte ein bisschen neuen Schnickes gekauft. Ein neues Tablet, eine App, die alle Formate lesen kann und mit der ich auch den Text markieren kann. Einen Tablet-Arm für den Tisch, damit ich die Hände beim Sprechen frei habe und damit ich kein Seitenblättern auf der Aufnahme habe (was wirklich nervig im Schnitt ist). Da musste ich mich ein bisschen eingrooven. Damit es dann am dritten Tag der Woche losgehen konnte.
Mein BuchBarTag startet gegen 12 Uhr. Ich wollte deutlich eher starten, aber das bringt nichts. Mein BuchBarStudio hat eine gute Akustik und wenn es ruhig ist, ist es ruhig. Aber morgens fahren LKW vorbei. Viele LKW. Obwohl wir wirklich ländlich leben. Nun. Lange Rede: Das LKW-Brummen wäre auf den Aufnahmen, die ich dann alle drei Minuten unterbrechen müsste. Das ist einfach nicht praktikabel. Also starte ich um 12.
Ich spreche gerade „Wintertöchter. Die Kinder“ ein – und wer findet: „Der erste Teil ist der Hammer“ dem sei gesagt: Im zweiten Teil setzt Autorin Mignon Kleinbek noch einen drauf. Die Geschichte von Anneli, Marie und der Dede wird noch intensiver – und das fordert mich als Hörbuchsprecherin. Emotionen sind anstrengend. Im realen Leben, aber auch beim Hörbuchsprechen. Geht es Anneli schlecht, dann geht es auch mir schlecht. Geht es der Dede gut, dann geht es mir auch gut. Geschehen beide Handlungsstränge in einem Kapitel, muss ich zwischen den starken Gefühlen hin und herspringen und darf sie nicht vermischen. Ein Abschnitt war so traurig, dass ich danach eine Pause machen, durchatmen und mich ablenken musste, um die Traurigkeit wieder abzulegen. Da passte es sehr gut, dass es geschneit hatte und ich darum dringend raus in den Schnee musste mit unserem Hund.
Bevor ich ein Kapitel einspreche, lese ich mich laut ein und arbeite mit dem Text. Die Figuren der Wintertöchter sind mir vertraut. Aber in jedem Kapitel muss ich erst herausfinden, welche Gefühle sie durchleben werden und wie es ihnen geht. Ich spreche die Sätze laut und finde heraus, mit welcher Betonung ich dem Satz gerecht werde. Das macht ihr, wenn ihr ein Buch leise lest, automatisch. Das macht ihr übrigens auch, ohne nachzudenken, wenn ihr euch unterhaltet. Jeder Satz hat ein sinngebendes Wort – und das betont ihr beim Reden von selbst, ohne darüber nachzudenken.
Die Kapitel in „Wintertöchter. Die Kinder“ sind lang. Ich komme ungeschnitten auf eine gute Stunde, meist mehr. Ich schätze, sie werden dann nach dem Schnitt locker 45-50 Minuten lang sein. Ich bin gut voran gekommen in meiner BuchBarWoche; saß jeden Tag bis spät abends im Studio. Am Ende des Tages muss ich mit dem Einsprechen aufhören, weil ich zu unkonzentriert werde und dann kaum noch einen geraden Satz lesen kann- oder meine Stimme befindet dann nach vielen Stunden, dass es jetzt reicht. Das ist dann aber auch völlig ok. In meiner BuchBarWoche habe ich über die Hälfte des Buchs eingesprochen. Bis zur nächsten BuchBarWoche dauert es jetzt noch drei Wochen. Das Hörbuchsprechen geht aber weiter. Nach der Arbeit beim Radio.
Da ist er wieder rum der Monat. Heute war es wieder da: Das Bedürfnis endlich wieder zu bloggen. Heute gehts mal ein bisschen in die Anna-Innenwelt.
Ich mag das Gefühl nicht, auf der Stelle zu treten. Und das tue ich seit einiger Zeit. Ich werde meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Das hasse ich. Habe ich festgestellt. Ehrlich. Es muss sich etwas ändern.
Ich möchte so viel mehr in der BuchBar machen. Ich möchte mich als Hörbuchsprecherin auf den Markt werfen und alle hören lassen: Ja. Es gibt viele gute Hörbuchsprecherinnen. Aber es gibt mich noch nicht. Hier bin ich.
Aber mir fehlt die Zeit. Lange konnte ich das Meiste parallel zu meinen Radiojobs machen. Das ist nicht mehr der Fall. Das geht nur noch halbherzig und das zeckt mich richtig an. Da bin ich raus. Als ich mich mit meiner Schwägerin Ulrike darüber unterhalten habe sagte sie „Halbe Sachen sind nicht Dein Ding. Ich weiß.“ Da bin ich ins Grübeln geraten. Ist das so? Mein Selbstbild ist ein anderes. So habe ich mich nicht wahrgenommen – aber am Ende habe ich ihr Recht gegeben und habe eine Entscheidung getroffen.
Ab 2021 habe ich eine Woche im Monat rein für meine BuchBar. Zeit fürs Sprechen unabhängig von der Frühschicht vorher. Zeit für Webinare und Workshops. Zeit für meine Zukunft als Hörbuchsprecherin. Darauf freue mich sehr und kann es kaum erwarten. Der Vorteil zzt ist, dass die Zeit schnell vorbei geht.
Zeit für Veränderung.
Wann hast Du Dich das letzte Mal für Dich und das, was Du liebst entschieden?
Einmal im Monat. Einmal im Monat denke ich „Du musst echt mal wieder bloggen“. Das hab ich gerade gesehen, als ich mich eingeloggt habe, weil ich dachte „Du musst echt mal wieder bloggen“.
Gestern, am späten Abend, habe ich den letzten Schnitt gesetzt. Der erste Teil der Wintertöchter-Trilogie ist erzählt und geht als bald wie schnell zum Verlag. Das heißt: Nicht mehr lange, bis es den ersten Teil der Bestseller-Trilogie Wintertöchter. Die Gabe als Hörbuch gibt.
Und wie am Ende jeder Hörbuchproduktion fühlt es sich seltsam an, fertig zu sein und ich bin froh, dass die Wintertöchter eine Trilogie sind und die Geschichte von Annelie, Marie und der Dede weitergehen wird.
Unterdessen geht es bald auch in den Podcastkanälen der BuchBar weiter- mit einem Kinderbuch. Und das nächste Podcasthörbuch steht auch schon in den Startlöchern. Aber alles zu seiner Zeit. Wenn es soweit ist, erzähl ich mehr.
Und jetzt bleibt der Vorsatz: Ich werde wieder ein bisschen mehr bloggen. Wir lesen uns dann spätestens in einem Monat.