„Wie ist das eigentlich, wenn Du das Buch für die BuchBar einsprichst? Liest Du alles in einem Rutsch runter oder wie machst Du das?“.
Die Fragen hör ich öfter und ich mag sie auch hier im Blog beantworten.
Nein, ich semmel den Text nicht mal eben in einem Rutsch runter. Und: Bevor ich ein Kapitel ins Mikro spreche und aufzeichne, lese ich ihn einmal laut ohne Mikro. Ggf. mache ich mir hier und da ein paar Anmerkungen oder zeichne ein, wo ich wie eine Betonung setzen sollte. Das ist eine „Eigenart“, die ich aus meinem Radio-Job mitbringe. Auch nach fast 20 Jahren lese ich mich immer noch ein; um zu wissen, was da „auf mich zukommt“. Der Text soll mich beim Lesen nicht überraschen – das würdet Ihr direkt hören und nicht gut finden, weil ich distanziert klingen würde.
Bin ich in der Aufnahme, setze ich immer mal wieder neu an, weil mir beispielsweise eine Betonung nicht gefällt und sie den Satz verfremdet. Ich verspreche mich auch gerne mal oder lese Wörter, die gar nicht im Text stehen. Und ich kommentiere unfassbar gerne Pannen und albere dann einfach mal eine Runde rum. Oder ich muss eine Zwangspause machen, weil mein Mann zwei Zimmer weiter hustet oder unser Hund befindet, er müsse genau jetzt fressen. Alles Geräusche, die auf der Aufnahme wären…
Sind Mann und Hund ruhig, brauche ich im aktuellen Projekt für ein Kapitel eine gute Stunde reine Sprechzeit – bis das Kapitel dann final bearbeitet und geschnitten ist, vergehen ein bis zwei Stunden. Am Ende hat das fertige Kapitel dann eine Dauer von .. so etwa .. 20 – 30 Minuten.
Gestern habe ich Kapitel 10 eingesprochen – und damit habe ich offiziell über die Hälfte des Buches eingesprochen. Jeden Tag ein Kapitel, das ist der Plan – und dann bekommt die BuchBar ihr erstes Buch. Das macht mich sehr glücklich.